Die spezialisierte Behandlung des Körpers mit Temperatur wird als Thermotherapie bezeichnet. Bei der Thermotherapie unterscheidet man zwischen Kältetherapie und Wärmetherapie.
Kälte härtet den ganzen Körper ab, verbessert die Funktion unserer Schilddrüse, reduziert oder beseitigt sogar Entzündungen, hilft bei der Sauerstoffversorgung der Körperzellen und trägt durch seine entspannende Wirkung sogar zur Verringerung von Spannungsschmerzen in den Muskeln bei. Wärme wiederum hilft bei der Behandlung von Rheuma und Gicht und beschleunigt die Regeneration von geschädigtem Gewebe. Außerdem erweitert es die Blutgefäße, was den Blutfluss erhöht und somit alle Zellen in unserem Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Die Rolle der Haut bei der Temperaturbehandlung
Die Haut ist unser größtes Organ und wird oft als die dritte Niere bezeichnet. Sie ist dafür verantwortlich, den Körper von Unreinheiten zu befreien, wenn die Nieren geschwächt sind. Der Körper entledigt sich der Säuren und Stoffwechselabfälle, indem er sie über die Haut ausscheidet, so dass die empfindlichsten Gewebe des Körpers vor Schäden geschützt werden. Die Haut verfügt über eine Reihe von Funktionen, die eine korrekte Durchführung der thermotherapeutischen Behandlungen ermöglichen. Dazu gehören die Ausscheidungsfunktionen (über die Schweißdrüsen), die Rezeptionsfunktionen (die Fähigkeit, Reize aus der Außenwelt zu empfangen, einschließlich der Temperatur) und die Resorptionsfunktionen, d. h. die Funktionen, die die zugeführten Stoffe aufnehmen. Auch die thermoregulierende Funktion unserer Haut darf nicht vergessen werden. Sie dient der Aufrechterhaltung der Homöostase des Körpers, indem sie eine sichere und konstante Temperatur aufrechterhält.
Wie behandle ich mit Wärme?
Bei der Wärmetherapie wird dem Körper eine höhere Temperatur (idealerweise zwischen 60 und 90 Grad Celsius) zugeführt. Wir können unserem Gewebe auf verschiedene Weise Wärme zuführen. Dies kann durch heiße Bäder, Trocken- und Feuchtsaunen, spezielle warme Massagen oder Kompressen auf die betroffenen Stellen geschehen.
Die Wärmetherapie sollte nicht angewendet werden, wenn Sie unter Kreislaufschwäche, Schilddrüsenüberfunktion, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Epilepsie leiden. Bevor Sie sich für eine Wärmetherapie entscheiden, sollten Sie einen Spezialisten konsultieren.
Wie behandeln wir bei Erkältung?
Unter Kältetherapie oder Kryotherapie versteht man die Behandlung des Körpers mit niedrigen Temperaturen zwischen -110 und -160 Grad Celsius. Ihr Ziel ist es, die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers zu nutzen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Bei der Kryotherapie unterscheidet man zwischen lokaler und allgemeiner Kältetherapie.
Die lokale Kryotherapie wird mit Hilfe eines Tropfers durchgeführt, der einige Zentimeter vom Entzündungsherd entfernt angebracht wird. Bei dieser Methode wird ein bestimmter Teil des Körpers mit eiskaltem Wasser oder flüssigem Stickstoff gekühlt. Die lokale Kryotherapie wird bei frühen lokalen Verletzungen, Schwellungen, Prellungen und Knochenbrüchen eingesetzt.
Die allgemeine Kryotherapie wird in einer Kryokabine durchgeführt, in die man sich für eine bestimmte Zeit begibt. Der wichtigste Faktor für den Erfolg der allgemeinen Kryotherapie ist die Anwendung der vom Physiotherapeuten verordneten körperlichen Übungen. Diese Methode wird bei der Behandlung unserer Körperhaltung, bei der Behandlung von Rückenschmerzsyndromen, Degenerationen, Gelenkbelastungen und sogar bei depressiven Zuständen eingesetzt.
Die Kryotherapie sollte nicht durchgeführt werden, wenn wir schwere Herzerkrankungen, Nierenprobleme, Schilddrüsenüberfunktion oder Kreislaufschwäche diagnostiziert haben. Bevor Sie sich für eine Kältetherapie entscheiden, sollten Sie einen Facharzt konsultieren.